Ulfkotte, der nicht einmal einen guten Esoteriker stellt [DE]
Nicht alles was bei Kopp Verlag veröffentlicht wird, ist Wahnsinn.
F. William Engdahl macht kühnen Analysen zur internationalen Politik (über die neue Kontroverse zwischen den US und den Russen in Afghanistan, über die russische Ökonomie - wirklich, es könnte bei Jochen Hoff auf Duckhome erschienen sein). Eben Andeas Von Rétiy ist nicht unessbar als er wieder über Pyramiden und Sphinxen phantasmiert. Es wird heiklicher, als Gerhard Wisnewski behauptet, dass Jörg Haider ermordet wurde, weil sein Auto auf der linken Seite gestürzt ist. Und es ist natürlich un fassbar, dass 2009 in Deutschland noch behauptet wird, dass die Atombombe von Hiroshima eigentlich ein deutsches Produkt war.
Kopp Verlag veröffentlicht das allemal. Ohne Unterschied. Arzneimittel, Zwergen, Hexen, die CIA, irritierte Götter, Trollen, ägyptische Rache - das alles hilft um die deutsche Hausfrau wach zu halten. Ist es erstaunlich, dass auch der Dr. Ulfkotte jetzt sein zu Hause bei Kopp gefunden hat?
Ulfkottes letztes Buch SOS Abendland wurde von Kopp veröffentlicht. Es war ein Desaster. Es wurde bei Amazon unter "Esoterik" eingestuft. Das Quellenverzeichniss erörtert meistens "Quellen" die sekundär oder tertiär sind. Der Stadt Liège wird in Frankreich angesiedelt (es handelt sich um Lüttig in Belgien) und, noch im Januar, wird Charleroi (Belgien) ebenfalls als französische Stadt gewertet. Wir befassten uns mit dem Buchumschlag in HUIBSLOG (hier, hier, hier und hier, und dann noch mit der Bergdorflegende).
Kann jemand, der behauptet, dass Weihnachtsartikel aus dem brüsseler Hauptgerichtshofe gebannt seien, als eben katholische Zeitungen das Gegenteil erörtern, noch Ernst genommen werden? Es waren Gerichtshofmitarbeiter muslemischer Herkunft, die sich für diesem Schmuck eingesetzt haben. Aber Ulfkotte hat ihren Brief nicht veröffentlichen gewollt.
Aber Ulfkotte sieht nur islamischen Verschwörungen. Wenn eine Frau in Rotterdam, mit Kopftuch, Sachen klaut auf dem Markt, ist es eine islamische Verschwörung. Auch wenn es sich herausstellt, dass es eine Tziganerin war, die zu Hause verschiedene gefärbten Kopftucher bereitgestellt hat, verweigert Ulfkotte sich, um sein Artikel bei Akte Islam zu korrigieren. Ich habe zufällig die Journalisten des rotterdamischen Tagesblatts das beiden versionen veröffentlichte, begegnet bei der Beerdigung meines Bruders der ihren Mitarbeiter war, und sie waren erschüttert, dass jemand im Stande war ihre Berichterstattung dermassen zu verfälschen.
Es ist also nicht unerwartet, dass Ulfkotte auch, wenn er, Anfang Dezember, seine Handlungsweise zu überantworten hatte bei seinen früheren Gesinnungsgenossen des Akte Islam, Lügen verbreitet hat über seinen Kontakten zur Staatsanwaltschaft. Er behauptete, dass der Staatsanwalt "sich von vorherein überzeugt" gegeben hätte, dass die Karikaturen die die neue Führung des Akte Islam während wenigen Stunden bei "PI" eingestellt hat, eine strafwürdige Handlung darstellten.
Aber, denkt ein bisschen nach: Wenn jemand Strafanzeige stellt, wird er nicht vom Staatsanwalt, sondern von der Polizei, empfangen. Es ist unerhört, dass ein Polizeibeamter, und noch weniger ein Staatsanwaltsbeschäftigter, seine Meinug stellt zu dasjenige was der Klager hervorhebt. So etwas wäre eben disziplinär strafbar.
Kopp Verlag hat sich mit Ulfkotte ein grosses Risiko im Hause geholt. Ulfkotte wird nur oberflächlich von Kopp rektifiziert. Wenn er, am 3. Dezember 2008, in einem Artikel, seine frühere Bürgerbewegung die von Schwendt übernommen war, benannte als: "Würgerbewegung Pax Mitropa*", verschwand der Text innerhalb wenigen Stunden. Vielleicht auch, weil inzwischen das Monetäre zwischen Schwend und Ulfkotte arrangiert war. (*Für nichtdeutschen Lesern: "Mitropa" war das Unternehmen das die materielle Versorgung der Bahnreisenden übernahm bei der Reichsbahn, sowohl in der Nazizeit als unter Ulbricht).
Wir wünschen dem Kopp Verlag alle mögliche Weisheit bei ihren Behandlung des esoterischen Autors Udo Ulfkotte. Er ist, möchten wir sagen, ein Wenig "erdisch". Es könnte der Teufel sein. Oder die dünne Luft seines Bergdorfes...
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