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Wednesday
Jul012009

Antisemitismus und Islamophobie - Ein Vergleich 30/6 [DE]

Arne Hoffmann, einer unserer besten Lotsen in der deutschen Islamismusdebatte, veröffentlichte heute in seinem Blog Hinter meinem Schreibtisch folgende Buchbewertung des in wenigen Tagen zu erscheinenden neuen Buchs von Sabine Schiffer und Constantin Wagner.

Vorbestellung:

Der Holocaust, die historisch einzige industriellen Ermordung von Millionen Menschen jüdischer Herkunft, hat anscheinend jedes Vergleich von Antisemitismus mit weiterer Formen des Rassismus tabuisiert. Moderne Rassisten versuchen sich zu wehren gegen dem Vergleich, indem sie sich affichieren als Philosemiten, Verteidiger des Staates Israels, und Antirassisten gleichsetzen mit Helfern des islamistischen Fundamentalismus.

Wir beschäftigten uns mit diesen falschen Selbstvorstellungen u.A. bei Ulfkotte und bei Wilders.

Ulfkotte, der noch in 2002 einen Roman veröffentlichte (Gencode-J) der eine jüdisch-israelische Weltverschwörung erzählt (um auf dem Wege der Genenmanipulation ganze Bevölkerungsgruppen auszurotten), meint, dass das Schächten eine Bedrohung darstellt für die "europäische jüdisch-christliche Kultur". Wenn man ihm fragte, ob das Schächten bei Juden nicht auch eine solche "Bedrohung" darstelle, antwortete er, dass das noch nicht zutrifft, weil es ja noch "so wenig Juden" meht gibt in Deutschland. Mit andern Wörtern: Die Juden sind gut, weil es davon nunmehr so wenig gibt... (!) Wilders sieht den Staat Israel als die "Frontlinie" der westlichen Kultur gegen der Islam. Er hoffe, dass ganz Palästina "entmuslimisiert" werde und alle Palästinenser nach Jordanien vertrieben werden (auch die christichen Araber? HR). Ähnliche etnische Säuberung sieht er in der europäischen Union vor.

Ich bin der Meinung, dass, eben weil die Wortführer des antimuslimischen Rassismus sich als Philosemiten darstellen, die Paralelle mit dem alten Antisemitismus klar dargestellt werden soll. Es sind dieselbe Methoden: Fremdenangst schüren,Weltverschwörungstheorien verbreiten und Vertreibungsscenarien aufstellen. Ein neuer Holocaust fängt an mit dergleichen Debatten. Wenn man nicht am Anfang die Debatte angeht, werden die Scleusen nach einen neuen Holocaust breit geöffnet.

Ich danke Arne, dass er seine Buchbewertung zur Weiterveröffentlichung freigegeben hat. Sie folgt hier:

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