Ulfkotte macht sich an Ralph Giordano heran und versucht die Schaffung eines gemeinsamen Fronts mit den Rechtsextremisten gegen uns, Antirassisten! [DE]
06-09-2008
Huib in 2008, Cologne, Germany, Germany, Islamophobia, Populism, Religion and Society, Rightwing Extremism, Ulfkotte, Ulfkotte, Xenophobia, [DE]
Das Eine sagen, und das Andere tun..

Nach dem brüsseler Anti-"Eurabia" Debakel von September 2007, haben die traditionellen rechtsextremistische Parteien und Bewegungen größtenteils die Kontrolle über die europaweite anti-Islam Agitation übernommen. CIA- und private amerikanische Gönner (Daniel Pipes) sind, wie auch Udo Ulfkotte, marginalisiert worden. Der Letzte versucht noch immer vergebens, um seine Art Islam-Bashing salonfähig zu machen. Dazu gehört die ritual wiederholte Behauptung, dass er nichts gegen der Islam an sich hätte, aber dass es nun einmal zu viel volksfremde islamische Einwanderer gäbe. Ritual schlachten (schächten) sollte den Muslimen untersagt werden, zum Beispiel. Gefragt, ob das Schächten dann auch den Juden verboten werden musste, antwortete er, dass das nicht nötig sei, weil ja (noch) so wenig Juden in Deutschland übrig geblieben sind.

Ich nenne dergleiche Falschlogik "pauschale Stigmatisierung als Bedrohung, von Einwanderer aus der Türkei und andern islamisch geprägten Ländern". Und ich bin nicht der Einzige. Ralph Giordano und Mina Ahadi unterzeichneten im Rahmen ihrer "Kritischen Islamkonferenz" und als Ablehner des grossen kölner "Anti-Islamisierungs-Kongresses" unter Führung van "Pro-Köln" und dem "Vlaams Belang", Folgendes:

[..] den Veranstaltern des „Anti-Islamisierungs-Kongresses“ gehe es nicht darum, „die menschenrechtswidrigen, antidemokratischen und reaktionär-patriarchalischen Grundinhalte und Praktiken des Islam anzuprangern, sondern darum, Einwanderer aus der Türkei, dem Iran und arabischen Ländern pauschal als Bedrohung zu stigmatisieren.“ Diese Anti-Islam-Propaganda diene als Mittel zur „populistischen Ausbeutung begründeter islamkritischer Stimmungen innerhalb der  einheimischen Bevölkerung“.
Giordano und seine Freunde und Freundinnen haben deshalb am 12. September eine Art Gegenkonferenz veranstaltet in Köln. In eine Jugendherberge. "Populistische Angst-Ausbeuter" sind dort nicht willkommen, würde man unterstellen. Bestimmt doch nicht ein Mann, der "pauschal" alle Muslime vorstellt, als werden sie "lachen" wenn Christen terrorisiert werden.
Aus Ulfkottes "Akte Islam", Dezember 2007:


Diese Art Propaganda, die schon 2003 in einer Verfassungsschutz-Brochüre "rassistisch" genannt wurde, gehört hundertprozentig zu den Stigmatisierungspraktiken der "populistischen Ausbeuter" der Fremdenangst.

Ein unbequemer Gast in der Jugendherberge...

Aber leider, leider, hat Herr Ulfkotte trotzdem sich durchringen können, um bei der Giordano-Konferenz mitzumachen. Akte Islam bringt das Siegesbericht:

Deutschland:
Bürgerbewegung Pax Europa unterstützt Kritische Islamkonferenz

Die gemeinnützige Bürgerbewegung Pax Europa e.V. unterstützt vorbehaltslos den Aufruf der Kritischen Islamkonferenz zum sog. Anti-Islamisierungs-Kongress“ in Köln "Gegen Fremdenfeindlichkeit und reaktionärer Islamverteidigung". Dieser findet am 12. September 2008 von 18.30 Uhr an in Köln (Jugendherberge Riehl, An der Schanz 14 ) statt. Neben der Vorsitzenden des Zentralrates der Ex-Muslime, Mina Ahadi, und dem Publizisten Ralph Giordano wird auch der Islam-Kritiker und Pax-Europa-Gründer Dr. Udo Ulfkotte als Gastredner sprechen (Thema: "Verknüpfung demokratischer islamkritischer Kräfte und notwendige Abgrenzung zu rassistischen und xenophoben Gruppen"). Am Rande der Veranstaltung wird auch über die Fortschritte des Projektes "Europäisches Netzwerk zum Schutz bedrohter Islamkritiker" gesprochen.
Giordano und Michael Schmidt-Salomon werden beglückt mit einem Gastredner, der grundsätzlich gegen das Schächten agiert und der Muslime anprangert als Leute die sich zu Unrecht beschwerden über Terror, und voller Schadenfreude sind, sobald die Terror sich gegen Christen wendet. Der Zauberlehrling, der sich so gut abzugrenzen wusste (September 2007) zum rassistischen und xenophoben Vlaams Belang, wird den Giordanisten belehren, wie man so etwas macht. Am Rande der Veranstaltung, wird Ulfkotte auch versuchen, um seinen unwahrscheinlichen Adelsbrief als "bedrohter Islamkritiker" zu vermarkten.

Worin unterscheidet Akte Islam sich in der Praxis vom "pauschalen Stigmatisierung"?

Wir wünschen der Versammlung in der kölner Jugendherberge viel Weisheit. Knut Mellenthin, der selbst Opfer war von Ulfkottes juristischen Kreuzzug gegen kritischen Blogger, schrieb am 4. September in Rheinraum-Online:
Der neue Verein [Bürgerbewegung Pax Europa, Präsident Udo Ulfkotte, HR] betont, dass er sich schärfstens von Rechtsextremisten distanziere. Das ist in der islamfeindlichen Szene allerdings gang und gäbe. Selbst Pro-Köln behauptet, "seriös und demokratisch" zu sein und "mit beiden Beinen auf dem Boden des Grundgesetzes" zu stehen. Ulfkotte ist allerdings, vermutlich mit Rücksicht auf seine guten Beziehungen zur CDU, so weit gegangen, Pro-Köln und den Vlaams Belang explizit als "rechtsextrem" bzw. "am extremen rechten Rand des politischen Spektrums stehend" zu verurteilen. Damit stehen er und seine Bürgerbewegung Pax Europa vorläufig jenseits des Vereinigungsprozesses, in dem VB und FPÖ den Ton angeben. Worin sie sich politisch unterscheiden, ist allerdings schwer zu erkennen.
Und so ist es. Ulfkotte betont immer, dass er der salonfähige, nicht-rechtsextremistische Islamkritiker sei. Aber in der Praxis, ist er nicht von den rechtsextremistischen Hetzern zu unterscheiden.

Gemeinsames Front mit PK und VB gegen den Antirassisten?

Was er aber mit der Giordano-Gruppe teilt, ist der Hass gegen den Stimmen die die Fremdenfeindlichkeit kritisieren. Aus der Erklärung der Giordianisten:
Ähnlich scharf wie mit „Pro Köln“ und ihren Verbündeten rechnen die Vertreter der Kritischen Islamkonferenz jedoch auch mit der Gegenseite der „vermeintlich antirassistischen Islamversteher“ ab. Die Abgesandten Erdogans, Milli Görüs
und die Grauen Wölfe würden sich „ins Fäustchen lachen, wenn die deutschen Blockierer einseitig und voller Vehemenz gegen Pro-Köln und Co. demonstrieren“, aber auf Tauchstation gingen, „wenn gegen Islamisten, Ehrenmörder, Zwangsverheirater, Karikaturenschänder, muslimische Mordhetzer und Judenhasser etc. aufzumarschieren wäre“.

Wen meinen Sie hier, Herr Giordano, Herr Ulfkotte? Sie wagen es nicht es zu sagen, wette ich. Denn, wenn Sie zum Beispiel mich meinen, dann werde ich bestimmt beim frankfurter Landgericht einen hohen Schadenersatz von Ihnen bekommen können. Und Knut Mellenthin, Jochen Hoff und BigBerta auch. Wir haben uns immer aktiv gegen Fundamentalismus, Ehrenmord, Zwangsverheiratung, Pressezensur, hirnlose Terror vom Al-kaida Typ und jede Äusserung von Antisemitismus gewandt. Beweisbar.

Klammheimlicher Ehrraub und Verleumdung! Ich möchte gerne sehen, dass wir, europäische Opfer der ulfkotteschen Hetzereien, auch, z.B. am Rande der beiden kölner Anti-Islamkonferenzen, uns weiter vernetzen zum Schutz gegen Ihren Bedrohungen und Anstachelung zu Gewalt gegen uns.


(Hervorhebungen von mir)

(Dank an BigBerta für den Sachdienstlichen Hinweis)

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