„Mit Abscheu und tiefer Empörung habe ich das skrupellose Vorgehen des libanesischen Mitbürgers zur Kenntnis genommen und werde nicht untätig bleiben. Mich hat nicht nur die aus Bürgersicht eiskalte Erpressung der Stadt Peine (die Forderung nach finanzieller Beteiligung an Renovierungskosten als Junktim für das Wiederanbringen der Gedenktafel), sondern ebenso die von dem Moslem angeführte „religiöse“ Begründung für dieses verachtenswerte Vorgehen zutiefst erschüttert. Hoffentlich werden sich viele Menschen an Mahnwache, Kundgebung und Demonstration beteiligen, zu denen ich aufrufe.“Und, fast selbstverständlich, begegnen wir als Zweiten der drei Reaktionsverfasser den Ulfkotte-Paladin und bigberta-Bedroher (wir berichteten): Wilhelm Entenmann aus Mannheim. Er schreibt:
(Auch als Reaktion abgedrückt in paz-online, 22.05.08)
„Sie [paz.de, HR] schreiben 'schwammige finanzielle und religiöse Gründe‘. Warum nennen Sie den Antisemitismus der Muslime in Deutschland nicht beim Namen?“Intermezzo: Ulfkotte auf die Mahnwache in Peine, - wenn sie stattgefunden hätte...
"Während die Medien die vom Mossad lancierten Geschichte von einer spontanen Erhebung sozial schwacher Einwanderer aus den Vorstädten in der Öffentlichkeit verbreiteten, beobachtete man in westlichen Geheimdienstkreisen schon seit langem die Bemühungen des Mossad, in Frankreich, das seit Jahrzehnten proarabisch ausgerichtet ist, eine anti-arabische und antimuslimische Stimmung zu schüren. Britische und deutsche Nachrichtendienstler berichteten mir in November 2005 übereinstimmend, dass man in den genannten Städten in einigen Fällen im Hintergrund auf israelischen Agents Provocateurs gestoßen sei. Es sei aber unklar, ob der Mossad die Erhebungen […] ursprünglich auch initiiert, oder aber nach deren Ausbruch nur insgeheim weiter geschürt habe."Und dann geht Ulfkotte weiter:
"Nach Angaben eines Gesprächspartners von MI6 [englische Auslandsgeheimdienst, Favorit von Ulfkotte, HR] verfolgt Israel mit solchen Aktionen das Ziel, Muslime in der öffentlichen Meinung generell als unberechenbare Bedrohung erscheinen zu lassen, die nicht integrationsfähig seien."Schändlich! So etwas würde Pax Europa nie tun! Oder?
Eine recht peinliche Erfahrung...PEINE. Empörung und Irritation hatte das Entfernen der Perel-Gedenktafel am Haus Damm 1 ausgelöst (wir berichteten). Einen Tag später folgt die rasche Lösung: Bürgermeister Michael Kessler überreicht den Hausbesitzern die Tafel. Sie wollen sie heute wieder anbringen.
Als Kessler gestern Nachmittag direkt nach dem Treffen von dieser Wendung der Ereignisse im Rat berichtet, klatschen die Kommunalpolitiker spontan Beifall.
Peines Bürgermeister zeigt sich erleichtert und erfreut über diesen Ausgang, denn die Nachricht über das Abbauen der Tafel "hat Wellen geschlagen, weit über die Grenzen Peines hinaus".
Den Kontakt zur Familie haben als Sonderbotschafter Zahra Deilami, Beauftragte für Gleichstellung, Familie und Integration, und Anis Ben Rhouma, SPD-Stadtverbandsvorsitzender, hergestellt. Ben Rhouma betont: "Die Familie war sofort bereit, vernünftig über das Thema zu sprechen. Es gab keine Spur von Feindlichkeit."
Hausbesitzer Mahmoud el Achi sagt, dass es ein Missverständnis sei. Seine Frau Alessandra und er seien beide deutsche Staatsbürger, er mit libanesischem familiären Hintergrund, sie mit italienischem.
Das junge Paar lebe multikulturell, verdeutlicht Zahra Deilami. Alessandra el Achi schildert, dass sie die Tafel abgenommen hätten als handele es sich um ein Plakat. Die Bedeutung sei ihnen nicht bewusst gewesen.
Bürgermeister Kessler habe im Januar einen Brief geschrieben. Als nach dem ersten Brief keine weitere städtische Anfrage gekommen sei, habe er gedacht, "dass es sich erledigt hat", erzählt Mahmoud el Achi. Kessler sagt: "Ich habe auf Antwort gewartet." Die Hausbesitzer weisen darauf hin, dass sie versucht haben, den Bürgermeister anzurufen, doch möglicherweise hätten sie eine falsche Nummer gehabt.
Deilami und Ben Rhouma hätten den Hausbesitzern ausführlich von Sally Perel erzählt. Mahmoud el Achi sagt: "Den Film Hitlerjunge Salomon kenne ich." Er habe ihn aber nicht mit der Gedenktafel in Verbindung gebracht.
Die Hausbesitzer wollen die Gedenktafel heute wieder anbringen. Kessler weist darauf hin, dass das Thema Renovierung des Hauses bei den Gesprächen keine Rolle gespielt habe und nicht berührt worden sei. "Ich freue mich, dass das Thema positiv zu Ende gebracht wurde."
Freitag, 23.05.2008
"Auf einmal sollen weder die zuvor von dem Mitbürger [gemeint sind den Hausbesitzer und deine Frau, HR] öffentlich erhobenen finanziellen Forderungen noch die vorgebrachten religiösen Gründe eine Rolle beim Entfernen der Gedenktafel gespielt haben (Quelle: Newscklick). Somit löst sich die Affäre im multikulturellen Nebel auf..." (Udo Ulfkotte in: Akte Islam, am, oder ungefähr* am, 23.5.08)Was Dr. Ulfkotte als "Nebel" verurteilt, ist aber nur einfach die Wirklichkeit. Eine soziale, ökonomische, administrative und psychologische Wirklichkeit, die nicht aufhört, die schwarz-weiss Schemata des Akte Islam und des Pax Europa zu stören. Der Bürgermeister, der SPD-Ratsfraktionsvorsitzender und die Beamtin von Peine, haben nichts "vernebelt", sie haben nur nüchtern ein Missverständnis gelöst. Der Stadtrat, der ganze Stadtrat, auch die CDU, hat Beifall geklatscht.
[* Ulfkotte datiert seine Artikel in Akte Islam nicht, HR]