Der Frankfurter Rundschau veröffentlichte eine Buchbesprechung von Ralf Hanselle mit dem Titel: "Ein Pudel heult den Halbmond an". Gestern haben wir schon einen Paragraph daraus zitiert. (Ulfkotte "begossener Pudel")
Heute noch was mehr aus dem FR-Artikel:
Es gibt eine Politsatire, über die lacht heute noch halb Österreich. Sie reicht zurück in die Sommerfrische des Jahrs 2006; das Land stand kurz vor wichtigen Wahlen. Unter der Überschrift "Halbmond statt Gipfelkreuz" schickte da eine Wiener Künstlergruppe ein Schreiben an den österreichischen Alpenverein. Dessen Inhalt: Omar Al-Rawi, Integrationsbeauftragter der islamischen Glaubensgemeinschaft, bitte den Verein, die österreichischen Gipfelkreuze durch Halbmonde ersetzen zu lassen. Die traditionellen Kreuze seien als "Herrschaftszeichen des Christentums" zu verstehen und somit eine Beleidigung des Islams. Obwohl der Brief samt Absender offensichtlich gefälscht war, kam niemand in Wien auf die Idee, seine Echtheit zu überprüfen.Ulfkotte schreibt auf Seite 12 seines Buches "Heiliger Krieg in Europa - Wie die radikale Muslimbruderschaft unsere gesellschaft bedroht" (Eichborn, Frankfurt/M, März 2007, 303 Seiten):
Peter Westenthaler vom rechtspopulistischen "Bündnis Zukunft Österreich" sah in ihm einen Beweis für die Überfremdung Österreichs. Als sich darauf die Künstlergruppe mit dem bezeichnenden Namen "Haben wir denn keine andere Sorgen" als Absender outete, stand Westenthaler wie ein begossener Pudel da.
"Die schleichende Islamisierung Europas zeigt sich in vielen Facetten. So verschwinden in England etwa Sparschweine aus den Sparkassen, weil diese angeblich "den" Islam beleidigen. In den Alpenregionen fordern Muslime, auf den Gipfeln neben das "Gipfelkreuz" künftig jeweils auch einen "Gipfelhalbmond" zu stellen. [...]"Buchbesprecher Hanselle ist ohne Gnaden für Kreuzritter Ulfkotte:
Wie ein begossener Pudel müsste sich auch der deutsche Journalist und selbst erkorene Experte für islamischen Terrorismus, Udo Ulfkotte, fühlen. Der nämlich wertet den Brief heute noch als Beleg für die schleichende Islamisierung des Abendlands.
In seinem Buch Heiliger Krieg in Europa führt er das Kreuz mit dem Gipfelkreuz neben weiteren Exempeln als eindeutigen Beweis dafür an, dass sich unter der Ägide der ägyptischen Muslimbruderschaft das christliche Antlitz Europas nach und nach in ein muslimisches verwandle.
"Vollkommen aberwitzig indes wird Ulfkottes Einschätzung, wenn man sich daran erinnert, dass derselbe Autor vor nicht allzu langer Zeit ein Buch über die Lügen der Journalisten publiziert hat - mithin gewissenhafte Recherche für den einstigen Redakteur der FAZ kein Fremdwort sein sollte."Hier gehe einer mit überzogenen und falschen Behauptungen zielsicher auf Dummenfang":
Da drängt sich der Verdacht auf, hier gehe einer mit überzogenen und falschen Behauptungen zielsicher auf Dummenfang.
Die Halbmonde über Europas Gipfeln sind in diesem Buch wahrlich nicht der einzige Fall von journalistischem Schlendrian. Ob Jugendkriminalität unter Migranten, Gammelfleisch in Dönerbuden oder islamische Parallelgesellschaften: Aus Andeutungen, Zeitungsnotizen und oft nicht mehr zugänglichen Internetmeldungen schnürt der Autor ein Panikpaket zusammen."
Es bestätigt, was ich schon über Akte Islam und Ulfkottes Bücher über Geheimdiensten und Israël geschrieben habe, und was ich noch schreiben werde über seinen Bücher in Sachen europäischen Osterweiterung und (ausländischen) Kriminalität.
Im Folgenden Zitat stellt Hanselle fest, dass die Ulfkottesche Methode auch schon in den andern Anti-Islambücher die Ulfkotte nach September 2001 veröffentlicht hat, umgesetzt wurde:
Neu ist das nicht. Bereits in seinen umstrittenen Büchern Der Krieg in unseren Städten und Propheten des Terrors hat Ulfkotte Meinungsjournalismus zu Gruselstückchen auffrisiert.Und:
Stets handeln seine Mutmaßungen und Beispiele von einer dem Untergang geweihten westlichen Kultur, die sich in einem "schleichenden Toleranzprozess" dem Islam geöffnet habe.
Nun hat man sich seit Oriana Fallaci oder Necla Kelek an die kleinenFouls und Regelwidrigkeiten im Umgang mit dem Islam gewöhnt. Unredlichist es indes, wenn Ulfkotte unentwegt Begriffe wie Islam und Islamismusoder Umma und Kalifat durcheinanderwirbelt.Wenn Ulfkotte gefragt wurde, warum er das jüdische Schächten zustimme, aber das muslimische Schächten verurteile, hat er versucht, sich heraus zu reden, indem er sich als "Tierfreund" darstellte. Weiter befragt, gründete er das Unterschied auf die kleine Anzahl der Juden in Deutschland.
Dies betreibt der selbsternannte Aufklärer nämlich derart subtil, dass auch aufmerksame Leseres irgendwann nicht mehr so genau nehmen wollen. Es ist eine Sache,etwa ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Zulassung desSchächtens als Aushöhlung des Rechtsstaats darzustellen - und somit zuverschweigen, dass das Gericht lediglich dem Gleichheitsgrundsatzgegenüber dem Judentum Geltung verschafft hat.
Etwas anderes ist es indes, Millionen rechtschaffener religiöser wiesäkularer Muslime in Europa unter Generalverdacht zu stellen. Letztlicherweist Ulfkotte den militanten Dschihadisten damit einen Dienst.Nichts nämlich kann diesen lieber sein, als in der großen Masseunterzugehen.Ich meine, dass Ulfkotte nicht nur in den Händen der Djihadisten spielt, aber auch in denen der Rechtspopulisten und Rechtsextremisten.