30. September 2008 wurde, nach langer Verzögerung, vom KOPP Verlag das Buch Udo Ulfkottes "SOS Abendland" veröffentlicht. Es handelt sich, wie bei "Heiliger Krieg in Europa" (März 2007 von Eichborn herausgegeben), um: "Die schleichende Islamisierung Europas".
Es ist ein Sammelsurium von wahren, unwahren oder entstellten Berichten aus meistens sekundären oder tertiären Quellen, gefiltert nach ihrer Relevanz für Dr. Ulfkottes seit dem Jahre 2002 verkündeten Axiom von der Unvereinbarkeit der Westlichen (christlichen) Kulturen mit der "Islamischen". Am Übelsten bei Udo Ulfkottes Litanei, sind die bösartige Interpretationen und fast nie auf eigenem Research gegründeten Verbindungen die er macht mit angeblichen Vorschriften des Islam, mit der Muslimbruderschaft und mit dem angeblichen Hochverrat der Linken Grünfaschisten, Sozialdemokraten, christlichen "Gutmenschen" und den grossen Medien. Die meisten Sachen waren schon im "Akte Islam" (Teil der Webseite des Dr. Ulfkotte) veröffentlicht und wurden im Buche nur leicht überarbeitet.
Oft habe ich gedacht, dass Ulfkotte, der bis 2002 eher araberfreundlich und anti-israelisch schrieb, dieses Versuch der Hetzliteratur nur macht, weil er meint, dass die In- und Ausländische Geheimdienste ihre Arbeit nicht genug nachgehen. Dazu gehört das sogenannte PSYOP, Psychologische Kriegsführung oder Desinformation (von Ulfkotte definiert auf Seite 353 seines Buches Der Krieg im Dunkeln, Februar 2006, Eichborn). Ulfkotte, der vielleicht meint, dass er es besser weisst als die Experte, oder der vermutet, dass es eine geheime Abmachung gibt zwischen den westlichen Regierungen und den Staaten des Nahen Ostens, um die christliche Kultur zu verraten zugünsten des Islam, möchte mit seiner Schreiberei einen Muster darstellen, wie CDU und Rechts die Sache der Abgrenzung gegen dem Islam umsetzen könnten.
Was davon auch sei - wenn man eine solche Technik verwendet, dann soll man sich um ein Minimum der Glaubwürdigkeit kümmern. Daran mangelt es aber riesenhaft. Schon der Buchumschlag (der Papierkäfig) verrat die Tricks des Autors. Hierunter haben wir die Innenseite abgedrückt. Darin gibt es schon fünf Ulfkotte-Tricks, die wir mit roten Ziffern gemerkt haben und die wir in diesem Artikel und denen die folgen, nachgehen werden.
Trick 1. Ulfkotte verwendet ein Bild, das aus 2004 stammt, als ihm vom Bayerischen Landtag ein Preis verliehen wurde. Er tut hier dasselbe, wofür er ein Mitglied des Baden-Württembergischen Landtags soeben verklagt hat. Mit dem Unterschied, dass der Parlamentarier berechtigt war, um das Schild seines Landtages zu verwenden, aber Ulfkotte nicht berechtigt ist, um das Schild des bayerischen Landtags zu verwenden um seine Schreiberei "offiziell" zu gestalten. (Siehe weiter unten).
Tricks 2 bis 5:
2: Falschvorstellung von Pax Europa
3: Was Beat Stauffer wirklich sagte
4: Die fragwürdige "Mordaufrufe"
5: Das "christlische Bergdorf" wonach Ulfkotte und Familie geflüchtet seien.
An jeder Behauptung werden wir eine kleine Rechtschreibung widmen in zukünftigen Artikel.
Kopp Verlag hat im Oktober paginagrosse Anzeigen für SOS Abendland veröffentlicht in, z.B., Rundfunk- und TV Programm-Zeitungen. Steinberg Recherche ist schon dagegen vorgegangen, und das "rtv"-Blatt hat sich auch schon davon distantiiert (wir berichteten). Am 2. Dezember aber berichtet Kopp Verlag (Autor: "Redaktion") in der Akte-Islam-Rubrik des Dr. Ulfkotte auf seiner Webseite, folgendes:
Heute berichtet die ARD in der Nachrichtensendung »Baden-Württemberg Aktuell« über eine Strafanzeige, die der Bestsellerautor Udo Ulfkotte gegen das Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, Hans-Ulrich Sckerl (Die GRÜNEN), erstattet hat.
Was hat denn der Sckerl Böses gemacht?
Hans-Ulrich Sckerl hat in einem offiziellen Schreiben auf Briefpapier des BW-Landtags versucht, weitere ganzseitige Anzeigen für Udo Ulfkottes neuen Bestseller SOS Abendland zu verhindern. Er bezeichnet die Anzeige darin als »fremdenfeindlich«, »auf primitivstem Niveau angesiedelt«, »verantwortungslos und absolut gefährlich«. Sie verbreite »fremden- bzw. rechtsradikales Gedankengut«.
Der gute Mann hat nichts Anderes getan, als viele Leser und Abonnenten: Sie mögen dergleiche Propaganda nicht. Sie haben die Inhaber der Zeitungen und Zeitschriften aufgefordert, von ihr Recht zur Verweigerung von volksverhetzenden Anzeigen gebrauch zu machen. Dass der gewählte Volksvertreter seinen Brief auf dem ihm zur Verfügung gestellte Landtags-Papier verfasst hat, is sein Recht.
Das Recht des Dr. Ulfkotte und des Kopp Verlages, um das Schild des bayerischen Landtags (siehe Bild, oben) für die Propagierung des Buches zu verwenden, ist viel fragwürdiger.
Meines Einsehens, sollte der bayerische Landtag sich beraten, ob er nicht Protest erheben könnte gegen die Verwendung seines Schildes. Notfalls, könnte man auch Dr. Ulfkotte seinen Preis entnehmen.
Es ist auch an der Zeit, dass die deutsche Staatsanwaltschaften sich nicht mehr so schnell bereitstellen, um Strafanzeigen des Dr. Ulfkotte anzunehmen.
Soweit über den Trick der Landtagsschilder.
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Pax Europa als: "eine der am schnellsten wachsenden deutschsprachigen Freiheits (!) bewegungen für den Erhalt der europäischen Werte und gegen die schleichende Islamisierung".
Als ich noch ein ganz kleiner Junge war, im von den Nazis besetzten Amsterdam, hiess es auf Plakaten und wurde auf den Mauern gemalt: "Deutschland siegt auf allen Fronten für Europa und gegen dem Bolschewismus!"
Ulfkotte ist kein Nazi. Ich möchte nur sagen, dass man vorsichtig sein soll mit optimistischen Vorausagen. Zumal, wenn die schon beim verfassen, äh, wirklichkeitsfremd sind.