Heute bringt das Schwäbische Tageblatt Neues über Udo Ulfkottes skandalerregendem Besuch vom 3. Oktober bei der mösinger CDU. (Siehe unseren gestrigen Post).
Es waren seine "rechtsklerikale" Freunde die Ulfkotte nach Mösingen geholt hatten:
[...]Ulfkotte ist Gründer des Vereins „Pax Europa“, der nach eigenen Aussagen die „christlich-jüdische Tradition“ der europäischen Kultur bewahren will.Ulfkotte warnte vor Massenvergewaltigung deutscher Frauen...
Ähnliches will auch der rechtsklerikale Verein „Die Wende – Aktion zur geistig-kulturellen Erneuerung Deutschlands aus seinen christlichen Wurzeln“, dessen zweiter Vorsitzender Sascha Mück ist. Der steht auch dem Mössinger CDU-Stadtverband vor. Mück hatte Ulfkotte als Referenten für die Jahrestagung im Delicasa vorgeschlagen, kannte er ihn doch bereits als „Wende“-Referent. „Er ist ein Islamkenner“, sagte Mück jetzt dem SCHWÄBISCHEN TAGBLATT. Immerhin habe Ulfkotte mit Muslimen zusammengelebt. „Und wir wollten eine objektive Veranstaltung“, so Mück weiter.
So ganz objektiv war die Veranstaltung dann aber wohl doch nicht, wie Berthold Thiel, Sprecher der CDU-Gemeinderatsfraktion, berichtet. „Ulfkotte hat unmögliche Dinge gesagt, wie etwa, dass die Frauen hierzulande seien wie ein Stück rohes Fleisch auf einem Tisch, um den Katzen schleichen. Irgendwann würde die Katze zuschnappen – die Frauen bräuchten sich also nicht zu wundern, wenn sie vergewaltigt würden.“ Für Thiel war diese Aussage neben etlichen Hetz-Attacken gegen Muslime „unerträglich“. „Alles in allem war Ulfkottes Vortrag unappetitlich und unwürdig“, sagte Thiel. Zudem habe der Referent nichts zu seinem Thema „Islamische Netzwerke in Süddeutschland“ gesagt.Es ist natürlich ganz zufällig, aber Adolf Hitler fängt sein verbotenes Buch auch an mit einer Szene, die beschreibt, wie jüdische Männer wohllustig nach blonden deutschen Mädel lauern.
Ach - und es gibt noch einen Nachtrag im Schwäbischem Tagblatt von heute, auf dem Claudia Karas (Danke!) mich aufmerksam macht:
Thiel möchte zu dem Bericht noch etwas klar stellen: Die Aussage über Frauen, die selbst schuld seien, wenn sie vergewaltigt würden, stammt nicht von Udo Ulfkotte. Das legt auch Ulfkotte selbst in einem Brief an die Redaktion dar: Er habe demnach lediglich den bisherigen obersten Mufti (islamischer Rechtsgelehrter) von Australien, Scheich al Hilali, zitiert, den er auch namentlich genannt habe.
Er habe mit diesem Zitat darauf hingewiesen, dass es muslimische Führer in westlichen Ländern gebe, die öffentlich die Vergewaltigung unverschleierter Frauen rechtfertigen.Na. Und?
Hier 2ter Nachtrag.
Er stammt von Politisch Korrekt, dem Super-Blog gegen Political Incorrect, betrieben von Dietmar Näher. Er sagt es besser als ich es kann, (auf Deutsch)...
Ulfkottes Masche ist immer dieselbe: Er zitiert irgendeinen radikalen Islamisten und überträgt dessen krude Ansichten ganz pauschal auf sämtliche Muslime. Welches Motiv dieser primitiven Propaganda zugrunde liegt, ist wirklich nicht schwer zu erraten. Der eigentliche Skandal besteht aber darin, dass sich der angebliche Islamkenner an der Basis der CDU so großer Beliebtheit erfreut, denn dort ist Ulfkotte ein häufiger und gern gesehener Gast. Das ist zwar sicherlich nicht typisch für das Gros der Partei, bedenklich ist es aber schon, wenn eine der großen Volksparteien einem solchen Mann, der vor allem in den letzten Jahren wegen der Verbreitung absurder Falschbehauptungen im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stand, eine Plattform bietet. Es scheint die CDU auch überhaupt nicht zu stören, dass Ulfkotte dabei durchaus in eigener Sache unterwegs ist, denn schließlich ist er Präsident der so genannten Bürgerbewegung Pax Europa, die im Mai 2008 aus dem Zusammenschluss von Ulfkottes Verein Pax Europa und dem - zurückhaltend ausgedrückt - rechtspopulistischen Bundesverband der Bürgerbewegungen (BDB) entstanden ist.
Ein Wort noch zu dem von Ulfkotte genannten Scheich al-Hilali. Der hat in der islamischen Welt weder einen nennenswerten Einfluss, noch wird er von der großen Gemeinde der türkisch-stämmigen Muslime in Australien als einer der ihren akzeptiert, einmal ganz abgesehen davon, dass die Australian Federation of Islamic Councils schon vor eineinhalb Jahren sämtliche Verbindungen zu al-Hilali gekappt hat.
Und Ulkotte dürfte das sehr wohl bekannt sein.
Dass er diese Tatsachen auch in seinem Vortrag erwähnt hat, darf jedoch getrost bezweifelt werden.
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Vielen Dank an Huib für den sachdienlichen Hinweis.Denn ja, so ist es: Ulfkotte schüttet unaufhörlich halbe und ganze (Un)wahrheiten über sein Publikum heraus.